Restoring Basic Goodness
Junge Samen aus der Zukunft
Seit Januar dieses Jahres ist etwas Wunderbares in Bewegung geraten: Im Rahmen der LEA.Education Initiative von Katharina Wyss wurde die SPT Tribe Europa (LEA Young) Gruppe ins Leben gerufen. Es ist mir eine große Freude und Ehre, die Entwicklung dieser jungen, dynamischen Gemeinschaft als Mentor begleiten zu dürfen und das Social Presencing Theater (SPT) an eigenverantwortlich agierende junge Menschen auch außerhalb des Bildungssystems weiterzugeben und ihnen gleichzeitig dabei gut zuzuhören, da ich fest davon überzeugt bin, dass sie die emergierende Zukunft in Samenform bereits verkörpern.
Die jungen Mitglieder der Gruppe – May, Asena und Theresa – bringen eine enorme Energie, Neugierde und den tiefen Wunsch mit, die Körperintelligenz in der Gesellschaft zu fördern und SPT zu vertiefen sowie zu verbreiten. Es ist beeindruckend zu sehen, wie sie die Bedeutung von SPT wahrnehmen: Asena betont, dass SPT den individuellen Körper mit der sozialen Welt verbindet und ein strukturiertes Bildungsprogramm bietet, während May die Fähigkeit von SPT hervorhebt, Körperweisheit freizulegen und in unterschiedlichen Gruppenkontexten anwendbar zu machen. Theresa schätzt den organisierenden Charakter der Methode und ihre Verbindung zur Erdverbindung in der Praxis.
Ihre Ambitionen gehen weit über die persönliche Praxis hinaus und reichen bis zur Erschaffung eines generationsübergreifenden, ganzheitlichen Bildungszentrums, das verschiedene körperbasierte Methoden zusammenbringt. Auch die Entwicklung eines Online-Achtsamkeitsformats steht auf ihrer Agenda. Die Gruppe ist motiviert, gemeinsame Räume für Entwicklung und Bildung zu schaffen, insbesondere für junge Menschen.
Unsere Reise begann am 8. Januar 2025 mit einem Kick-Off-Meeting, bei dem wir über die Verbreitung von SPT unter jüngeren Menschen und die Entwicklung eines Ausbildungsprogramms diskutierten. Ein wichtiger Schritt war die Etablierung regelmäßiger Online-Jour-Fixes, die jeden ersten Mittwoch im Monat stattfinden.
Ein besonderer Höhepunkt war unser erstes Präsenztreffen im Alanus Werkhaus in Alfter am 12./13. April 2025. Im Rahmen eines SPT Grundlagen Trainings konnten wir unsere Ideen und Intention weiter konkretisieren und gemeinsam experimentieren. Die Gruppe hat dabei aktiv an der Entwicklung eines Konzeptes für einen Präsenzworkshop und mögliche Onlineformate gearbeitet und plant, diese als Veranstaltungsreihe umzusetzen.
Im Rahmen unserer regelmäßigen Treffen haben wir uns intensiv mit der Anwendung von SPT in verschiedenen Kontexten beschäftigt. May hat erfolgreich SPT-Übungen in einem Seminar für transformative Bildung eingesetzt, und Asena hat einen Workshop mit Jugendlichen zum Umgang mit Unsicherheit geleitet, bei dem sie die "Stuck” Übung anwendete. Auch die Prüfung von Finanzierungsmöglichkeiten und die Entwicklung von Förderanträgen, wie dem Erasmus-Plus-Projekt zum Thema verkörperte Resilienz, sind wichtige Entwicklungen.
Die Gruppe hat dabei schrittweise und kontinuierlich die Idee eines experimentellen Workshop-Angebotes weiterentwickelt und dazu die Gestaltung eines Einladungsflyers für ein "SPT Young Autumn Lab" Projekt vorangetrieben. Dabei ist klar geworden, dass die Gruppe die Weisheit des Körpers mit dem Aufbau von Gemeinschaften verbinden möchte.
Nun blicken wir gespannt auf den September 2025! Der SPT Tribe - LEA YOUNG lädt zu einem Retreat in Andalusien, einem „magischen Ort zwischen Tarifa und Cadiz“ ein, um dort sich mit anderen Interessierten intensiv der Praxis und Kontemplation widmen zu können. Dieses partizipative Event ist als vier Tage dauernde Workshop-Struktur konzipiert, die sich auf den eigenen Körper, den sozialen Körper und den umgebenden Naturkörper fokussiert. Es ist eine einzigartige Gelegenheit, gemeinsam in die Tiefe zu gehen, Ideen auszuprobieren und die Qualität des gemeinsamen sozialen Feldes zu reflektieren und gleichzeitig das umgebende Land und seine Menschen zu erkunden.
Die Gruppe lädt herzlich dazu ein, Teil dieser aufregenden Reise zu werden! Wenn Du eine tiefe Verbindung zum Social Presencing Theater spürst und gemeinsam mit einer jungen, engagierten Gruppe die Weisheit des Körpers erforschen möchtest, dann ist dieser Workshop in Andalusien eine wunderbare Gelegenheit dazu. Es ist ein Raum, um einen gemeinsamen "true move" zu erspüren und eine nächste Welle der Körperintelligenz in die Welt tragen!
Ich freue mich, diese Einladung als konkrete Frucht nun in die Welt zu tragen und wünsche allen Beteiligten eine nährende Zeit miteinander!
Wenn Du noch an diesem Projekt teilnehmen möchtest, kontaktiere bitte May Wyss unter may.wyss@posteo.de
Ein Experiment kollektiver Verkörperung
Stellen Sie sich ein Live-Experiment vor, das sich auf der Bühne entfaltet und 350 Menschen herausfordert, gemeinsam durch verkörperte Präsenz die größten Fragen der Menschheit zu erkunden. Genau das geschah auf der 7. Berliner Konferenz „Meditation & Wissenschaft“ mit einem einzigartigen 4D Mapping.
Das anspruchsvolle Thema des Mappings war: „Wie könnte eine zukünftige globale spirituelle Erzählung aussehen?“. Dieses Format wurde bewusst gewählt, um Achtsamkeit über die individuelle Perspektive hinaus zu heben und gesellschaftliche Fragen sowie deren Auswirkungen zu beleuchten.
Die zweitägige Konferenz selbst, die vom 16. bis 17. Mai 2025 stattfand, brachte Dutzende von Rednern und Experten aus verschiedenen wissenschaftlichen und kontemplativen Bereichen zusammen. Unter dem übergreifenden Motto „Aufbruch ins Ungewisse“ spiegelte die Veranstaltung tiefgründig das vorherrschende gesellschaftliche und kulturelle Gefühl wider, nicht zu wissen, wohin die Zukunft steuert. Ihr übergeordneter Zweck war es, die Entwicklung der Meditations- und Bewusstseinsforschung zu untersuchen und innovative Ansätze zu suchen, die über die individuelle Achtsamkeit hinausgehen, um komplexe aktuelle und zukünftige gesellschaftliche, soziale und kulturelle Herausforderungen anzugehen und letztendlich eine „Bewusstseinskultur“ und „neue globale Verbundenheit“ zu fördern.
Als Moderator eines 4D Mappings auf der Bühne freue ich mich, Einblicke aus diesem bemerkenswerten Experiment mit der gesamten Social Presencing Theater Gemeinschaft zu teilen.
Die Organisatoren wollten eine neue globale Verbundenheit erforschen und über traditionelle individuelle Achtsamkeitspraktiken hinausgehen. Dies sollte durch den Einsatz von Social Presencing Theater (SPT) geschehen, einer Methode, die unter der Leitung von Arawana Hayashi entwickelt wurde. Der Kernzweck von SPT ist es, „die gegenwärtige Realität sichtbar zu machen und neue zukünftige Zustände zu erforschen“, indem „verkörperte Präsenz und verkörpertes Wissen“ einbezogen und „ein Raum der Kreativität – der Raum des Nicht-Wissens“ kultiviert wird.
Das Konferenzmotto passte perfekt zu dem Ziel, zu erkunden, was entstehen könnte, ohne vorgefasste Lösungen.
Dieses 4D Mapping fand live auf der Bühne statt, und der Weg zu seiner Umsetzung war eine sorgfältig geplante Reise, bei der es darum ging, Absichten zu klären, Rollen zu definieren und logistische Herausforderungen in einem großen öffentlichen Rahmen zu bewältigen. Meine Kernabsicht bei diesem 4D Mapping war es, insbesondere angesichts des Konferenzumfelds mit begrenzter Bühnenzeit, eine emotionale Verschiebung zu ermöglichen, anstatt konkrete kollektive Aktionspläne zu entwickeln.
Die Vorbereitung auf dieses 70-minütige Mapping war umfassend und umfasste mehrere Wochen Vorbereitung sowie einige Telefonkonferenzen. Eine zentrale Herausforderung bestand darin, diese sensible Methode, die normalerweise in einem intimeren, vorbereiteten Kreis durchgeführt wird, an eine große Bühne mit hellem Licht, begrenztem Raum und einem engen Zeitplan anzupassen.
Die Kernfrage und Rollen definieren
Die spezifische Frage für das 4D Mapping wurde akribisch definiert und bezog sich auf das übergeordnete Konferenzthema und seine persönliche Relevanz für unseren Fallgeber, Paul Kothes. Wir haben Rollen sorgfältig ausgewählt und formuliert, um den globalen Kontext widerzuspiegeln, darunter:
Die drei systemischen Spaltungen:
Die Erde (ökologische Spaltung)
Marginalisierte Gruppen (soziale Spaltung)
Das höchste Potenzial des Systems (spirituelle/Selbst-Spaltung)
Weitere spezifische Rollen:
Alte Weisheitstraditionen
Säkular Mächtige
UNO
Moderne Transformationsbewegungen
Religiöse Institutionen
Wissenschaftliche Institutionen
KI (Künstliche Intelligenz)
Arawana Hayashi betonte die Wichtigkeit spezifischerer statt abstrakter Rollenformulierungen für eine klarere Darstellung physischer Entitäten wie der UN.
Gruppenzusammensetzung und Logistik
Etwa 15 Teilnehmer wurden als „Spieler“ und „Bürger“ vorausgewählt, um Zeit innerhalb des engen Zeitplans zu sparen und „bemerkenswerte Disziplin und einen starken Fokus“ auf der Bühne zu gewährleisten. Wir entschieden uns für eine zum Publikum hin offene, halbrunde Anordnung. Logistische Überlegungen umfassten die Mikrofonhandhabung (anfänglich wurden Deckenmikrofone angestrebt, später einigte man sich auf geteilte Handmikrofone oder einen Assistenten) und die Positionierung des Moderators und des Fallgebers für eine optimale Übersicht.
Die Rolle des Publikums
Das große Publikum von 350 Personen wurde explizit eingeladen, als „Zeugen“ und „wichtiger Teil des Feldes“ teilzunehmen, deren „Präsenz und Aufmerksamkeit“ entscheidend waren, um die Energie im Raum zu fördern, auch wenn sie sich nicht aktiv auf der Bühne bewegten. Dieses Engagement stand in scharfem Kontrast zu typischen Konferenzvorträgen und aktivierte das Publikum auf eine ungewöhnliche und erfahrungsorientierte Weise.
"Those of us who behold, who let something touch us, who are moved by something, find resonance in this world and that's not just mental, right? That's a full being. It requires being present and it requires being in the body. It's felt in the body."
- Arawana Hayashi -
Die Veranstaltung begann mit einer 20-minütigen Zoom-Einführung in das Social Presencing Theater durch dessen Mitbegründerin, Arawana Hayashi. Sie leitete eine Achtsamkeitsübung an, um die Teilnehmenden mit ihren Körpern und dem weiteren Feld zu verbinden. Dies bereitete den Boden für die „verkörperte Präsenz und das verkörperte Wissen“ vor, die für SPT zentral sind.
Nach Arawanas Online-Vorbereitung des sozialen Bodens durch die Schaffung eines achtsamen kollektiven Bewusstseins begann mein Teil der Moderation live am Veranstaltungsort mit einer kurzen sprachlichen Untersuchung der Bedeutung von Social Presencing Theater und einer Einführung in die Kernprinzipien des 4D Mappings (siehe die beigefügten Folien am Ende).
Um die verkörperte Wahrnehmung weiter zu aktivieren, leitete ich „eine kleine Field-Dance-artige Übung“ an, bei der alle freiwilligen Rollenspieler auf der Bühne eingeladen waren, aufzustehen, 2-3 bewusste Atemzüge zu nehmen, dabei das Publikum vor sich wahrzunehmen und umgekehrt das Publikum die Präsenz der Spieler mit aufrechtem, starkem Rücken und weicher Vorderseite zu spüren.
Danach begannen wir den eigentlichen Prozess des 4D Mappings, indem wir Paul Kothes einige Minuten Zeit gaben, seinen Fall zu beschreiben, inspiriert von den 5 Interessensbereichen einer Case Clinic:
Aktuelle Situation: Die spezifische Herausforderung oder Frage, mit der der Fallgeber konfrontiert ist.
Stakeholder: Die Identifizierung der verschiedenen beteiligten Personen und ihrer Perspektiven.
Absicht: Die Definition des gewünschten Ergebnisses oder zukünftigen Zustands.
Lernschwelle: Die Identifizierung dessen, was gelernt oder losgelassen werden muss, um voranzukommen.
Input/Hilfe: Die Bestimmung, wo der Fallgeber Unterstützung oder Anleitung benötigt.
Das Kernprinzip des „Nicht-Wissens“ (Loslassen des Ergebnisses) wurde aktiv praktiziert. Die Teilnehmenden wurden angeleitet, vorgefasste Ideen loszulassen und sich mit dem zu beschäftigen, „was tatsächlich aus dem System entsteht“. Dieser transkognitive Ansatz, der durch den Körper arbeitet, brachte eine „andere Dimension der Richtung“ ins Spiel.
Herausforderungen während der Durchführung waren der begrenzte Bühnenraum, der dazu führte, dass die Rollen „relativ eng aneinander gebunden“ waren. Dies erforderte eine erhebliche Disziplin von den Spielern. Sowohl Paul, der Fallgeber, als auch ich als Moderator hatten nur eine begrenzte Sicht von der Seite der Bühne – ein wichtiger Punkt für zukünftige Anpassungen.
Nach Pauls Fallbeschreibung begann der Kernprozess des 4D Mappings nach einem kurzen Moment der Stille. Die Stakeholder-Rollen, die wir in der Vorbereitungsphase geklärt hatten, wurden nacheinander aufgerufen. Zuerst bat ich die Rollenspieler, eine Ausgangsposition einzunehmen, die den „aktuellen Zustand“ ihrer Rolle in Bezug auf Pauls Frage verkörperte, und einen einzigen Satz aus dieser Perspektive zu formulieren. Zum Beispiel: „Das Wissen spiritueller Traditionen: Ich bin“ oder „Künstliche Intelligenz: Ich weiß alles“. Dann, unter Betonung des Prinzips des „Nicht-Wissens“ und des Loslassens von vorgefassten Ergebnissen, lud ich alle Stakeholder-Rollen ein, eine Bewegung aus ihren Körpern entstehen zu lassen, die zu einem Übergang in einen „entstehenden zukünftigen Zustand“ führte, wobei sie erneut äußerten, was aus ihrer neuen Position hervorging. Beispiele aus dieser Phase waren „Die KI: Ich unterstütze das höchste Potenzial des Systems“ oder „Wissenschaftliche Institutionen: Das ist mir alles zu kompliziert. Ich schicke die KI rein“. Diese zentrale Bewegungsphase wurde bewusst kurz gehalten, etwa 5 bis 8 Minuten, da ich gelernt habe, dass längere Dauern zu „zu vielen Informationen“ führen können und das Ziel darin besteht, „den nächsten kraftvollen Schritt zu identifizieren“, nicht eine „endgültige Lösung“.
Nach der Bewegung traten wir in die Phase des „Sammelns warmer Daten“ ein, wo ich die Rollenspieler einlud, ihre Beobachtungen, Überraschungen und Gefühle aus dem Prozess zu teilen. Einige wichtige Erkenntnisse der Spieler waren:
„Die Marginalisierten/Nicht Wissenden“ stellten fest, dass sich ihr Zustand nicht änderte und sie den „gleichen Fokus und die gleichen Bedürfnisse“ beibehielten.
„Die Erde“ äußerte ein tiefes Selbstverständnis und spirituelle Gleichgültigkeit, fand die Aktivität amüsant und fühlte eine starke Verbindung zu „Spirituellen Traditionen“.
„Spirituelle Traditionen“ fühlten sich zunächst „bedeckt und eingemauert“, wurden aber zur Erde hingezogen und schufen Raum.
„Die KI“ war anfangs unbeteiligt und fühlte sich durch den begrenzten Raum eingeschränkt, wurde später von den „Modernen Transformationsbewegungen“ angezogen und bot schließlich Unterstützung für „Das höchste Potenzial des Systems“ an.
„Das höchste Potenzial des Systems“ wurde als anfangs „pompös“ und mächtig beschrieben, wurde dann „wackelig“ und brach fast zusammen, bevor eine leichte „Wiederauferstehung“ erfolgte, die jedoch noch nicht stabil war.
„Religiöse Institutionen“ fühlten sich unwohl, unsicher über ihren Platz und spürten schließlich einen entscheidenden Moment, in dem sie „knien“ mussten, in der Erkenntnis, dass „Unverbundenheit... auch etwas sichtbar macht“.
„Die Weltlich Mächtigen“ fanden ihre Rolle „ziemlich anstrengend“ und spürten ein starkes Bedürfnis nach Hilfe, da sie sich nicht selbst erhalten konnten.
„Die UNO“ fühlte sich zu den „weltlich Mächtigen“ und der „KI“ hingezogen und nahm die KI als neutral und potenziell wahr.
„Wissenschaftliche Institutionen“ fanden keinen „Eingang“ in das System und schickten stattdessen „ein Trojanisches Pferd“ (die KI).
Aus dem Publikum äußerte ein „Bürger“ das Gefühl, „ungefragt“ und „nicht involviert“ in den sich entfaltenden Prozess zu sein, während ein anderer bemerkte, dass er nicht schnell genug war, um eine Rolle einzunehmen und dann in der Rolle eines Zuschauers feststeckte.
Feedback des Fallgebers
Am Ende des 4D-Mapping-Prozesses teilte Paul sein tiefgründiges Feedback und seine Erkenntnisse mit:
Anfänglicher Schock: Pauls anfängliches Gefühl beim Beobachten des Systems in seinem Ausgangszustand war „erschreckend“. Er verband dies mit dem Wort „Hiroshima“, das ihm in den Sinn kam, als alle „hilflos“ dastanden. Er beschrieb dies als etwas, das ihn „aufschreckte“, nicht vorgeplant, sondern aus seinem tiefen Engagement entstand.
Entstehung von „Fügung“: Nachdem sich das System bewegt hatte, empfand Paul die Ereignisse als „Fügung“, was ihm große Erleichterung vom vorherigen unangenehmen Zustand verschaffte. Er bemerkte, dass es zwar keinen klaren „Ausgangspunkt“ für Maßnahmen gab, dieses Gefühl der Fügung jedoch sowohl „Fatalismus als auch ein Gefühl der Hoffnung“ in sich trug.
Beobachtungen zur Beteiligung: Paul bemerkte auch die Beobachtung, dass die „Bürger“ (Publikum) teilnehmen wollten, sich aber nicht schnell genug fühlten oder nicht gefragt wurden, was auf einen Wunsch nach Beteiligung hindeutet.
Unsicherheit umarmen: Für Paul war das gesamte Experiment ein „großes Geschenk“, eine „offene, ungewisse Zukunft“ ohne die Erwartung eines konkreten Ergebnisses zu erforschen. Er betrachtete die Erfahrung als einen „Rohdiamanten“ mit großem Potenzial, was tief mit dem Konferenzthema „Aufbruch ins Ungewisse“ in Resonanz stand.
Die Übung zeigte eindrucksvoll, wie SPT als „Türöffner“ für „festgefahrene Systeme“ dienen kann, indem es neue Perspektiven aufzeigt, ohne sofort Lösungen zu liefern, und bestätigte, dass dieses Bühnenformat einen Moment tiefen kollektiven Zuhörens und kohärenter Aufmerksamkeit schafft.
Das 4D Mapping erwies sich als ein „unglaublich interessantes Experiment“, das für viele eine tiefgreifende Wirkung hatte. Im Folgenden finden Sie eine Sammlung von Rückmeldungen aus sehr unterschiedlichen Perspektiven:
Paul J. Kohtes (Fallgeber): Paul erlebte eine „unangenehme“ Doppelrolle als Konferenzinitiator und Teilnehmer an einem zutiefst persönlichen Prozess. Trotzdem war er „sehr berührt“ und in „Verblüffung“ von der Erfahrung. Seine tiefgründige emotionale Aussage am Ende, die einzelnen Worte „Fügung“, „Hiroshima“ und „danach“, bewegten viele im Publikum zutiefst. Ich interpretierte „Hiroshima“ als Anerkennung der Notwendigkeit, die Möglichkeit der totalen Zerstörung emotional zuzulassen. Paul selbst erklärte, dass ihn dies „aufschreckte“, da es nicht vorgeplant war, sondern aus seinem tiefen Engagement entstand. Er beschrieb die Erfahrung als „Rohdiamant“ mit großem Potenzial, der „viel detailliertere Arbeit“ erfordere, um zu einem „Produkt“ mit klaren Regeln und Wiederholbarkeit zu werden.
Nadja Rossmann (Organisatorin): Nadja betonte die Notwendigkeit, „Achtsamkeit aus einer individuellen Perspektive herauszuholen“, eine Herausforderung, der die meisten Ansätze nicht gerecht werden. Sie fand das Format sehr attraktiv, insbesondere seine Platzierung am Samstagnachmittag, oft ein „Tiefpunkt“ auf Konferenzen, und stellte fest, dass es eine „sehr wache Spannung“ im Saal förderte und danach viel Diskussion generierte. Das 4D Mapping wurde als „Höhepunkt“ der Konferenz und als „belebende Bereicherung“ wahrgenommen. Es „aktiviert und offenbart“, im Gegensatz zu einem Vortrag, der lediglich Wissen vermittelt.
Prof. Dr. Kazuma Matoba (Referent und Kommunikationswissenschaftler): Als Kommunikationswissenschaftler empfand Kazuma Matoba Pauls „Hiroshima“-Aussage schockierend in der Art und Weise, wie sie aus seiner japanischen Perspektive von der westlichen Kultur „genutzt“ wurde. Er verband 4D Mapping mit dem Konzept des Global Social Witnessing (GSW), wo „verkörpertes Wissen“ Studenten hilft, Konzepte jenseits der Sprache zu erfassen, und hob Otto Scharmers Prinzip hervor: „Es ist wichtig, das System zu fühlen… Es ist wichtiger, dem System Sinn zu geben“. Er verknüpfte den 4D-Aspekt mit Thomas Hübels spirituellen Erklärungen des 4D-Zeugnisablegens (Vergangenheit, Zukunft, Gegenwart und vertikale Beziehung zu Erde/Geist) und neurowissenschaftlichen Erkenntnissen darüber, wie Traumata die 3D/4D-Wahrnehmung und soziale Kompetenz beeinflussen können.
Max Stehle (Rollenspieler – Alte Weisheitstraditionen): Max war überrascht, dass er sich während oder nach dem Aufbau „nicht an die Aufgabe/Frage erinnern konnte“. Er fühlte sich zunächst „total eingeengt und vom Publikum abgeschirmt“, doch nachdem er seinen Platz gefunden hatte, war er „fröhlich und ruhig und etwas losgelöst von den Ereignissen“. Er stellte fest, wie „bemerkenswert klar“ Informationen, Gefühle und Wahrnehmungen flossen, sobald er die Rolle verkörperte.
Helmut Dörmann (Rollenspieler – Religiöse Institutionen): Helmut war überrascht, dass er sich „auf der Bühne wohlfühlte – überhaupt nicht nervös oder das Gefühl hatte, nicht an der Teilnahme teilnehmen zu können“. Er erlebte einen entscheidenden Moment, in dem er „knien“ musste, und stellte fest, dass „Unverbundenheit (mit den anderen Teilnehmern) auch etwas sichtbar macht“.
Saskia Wittmer-Gerber (Publikumsmitglied): Saskia empfand die Veranstaltung als „hochkonzentriert und spannend“ und nahm sie als „emotionales Gegengewicht zu den vielen kognitiven Beiträgen der Konferenz“ wahr. Sie fand die Frage jedoch „groß und komplex“ und vermisste eine klarere Identifizierung des Fallgebers, wobei sie Momente auch als „theaterspielig“ empfand, da die Teilnehmer nicht vollständig auf Bewegungsimpulse vorbereitet waren.
Christoph Ammer (Publikumsmitglied): Christoph fühlte sich während des 4D Mappings „sehr wach und aufmerksam“, im „starken Gegensatz zum vorherigen Vortrag, bei dem ich fast friedlich weggedöst war“. Er nahm jedoch keine „Bewegung zur Ganzheit“ wahr, sondern verband sich vielmehr mit der Vorstellung, dass es „in Zukunft kaum zusammenhängende globale Situationen geben wird“. Er gestand auch, dass er sich während oder nach dem Prozess an die Frage nicht erinnern oder sie nicht erfassen konnte.
Dr. Maryam Balke (Referentin und Publikumsmitglied): Maryam fand es interessant, wie Teilnehmer, die sich anfangs als unbeteiligt sahen, durch die Dynamik des Prozesses Teil des Ganzen wurden und eine eigene Aktivität entwickelten. Sie beobachtete, dass die „Präsenz und Aufmerksamkeit“ der Teilnehmer und anderer Zuschauer Einzelpersonen schnell in eine Einheit verwandelte. Obwohl sie „energetische Verschiebungen“ und ein Gefühl der „Bewegung zur Ganzheit“ im System wahrnahm, brauchte ihr eigener kognitiver Prozess einige Zeit, was sie mehr mit Gedanken und Analysen als mit der Wahrnehmung der Energie beschäftigte. Der Prozess fühlte sich für sie „sehr ungewohnt“ an, und sie fragte sich, wie sie sich als Teil der Gruppe gefühlt hätte. Als Außenstehende, die zum ersten Mal zusah, war sie jedoch überrascht, wie schnell Menschen, die sich nicht kannten, ihre Rollen fanden und miteinander in Kontakt treten konnten. Bezüglich der breiteren Auswirkungen auf das Konferenzthema erklärte Maryam, dass sie zwar nicht viel über die langfristigen Auswirkungen auf das soziale Bewusstsein sagen könne, die Veranstaltung jedoch ihre Überzeugung bestätigte, dass „wir Räume brauchen, in denen sich Fremde fühlen und wahrnehmen können, um die zwischenmenschliche Distanz durch die Wahrnehmung von Energien zu verringern“.
Meine eigene Reflexion als Moderator war, dass der „Theateraspekt“ von SPT – etwas Wesentliches sichtbar zu machen – durch eine Bühnensituation sogar noch verstärkt werden kann. Insbesondere in einem Konferenzumfeld mit vielen Rednern schafft es einen Moment tiefen kollektiven Zuhörens und kohärenter Aufmerksamkeit. Es bestätigte wirklich, dass dies etwas ist, das ich sehr gerne fortsetzen und weiter erforschen möchte.
Das 4D Mapping auf der großen Konferenzbühne war ein „unglaublich interessantes Experiment“, das zeigte, wie komplexe gesellschaftliche Themen kollektiv und jenseits rein intellektueller Auseinandersetzung bearbeitet werden können.
Wichtige Erkenntnisse für Moderatoren
Die begrenzte Bühnengröße und die daraus resultierende Nähe der Rollen stellten eine Herausforderung dar, verlangten aber auch Disziplin von den Spielern. Wichtige Erkenntnisse für andere Moderatoren sind die „Relevanz der Fragedichte, der Rollenauswahl und der Integration des Publikums als Zeugen“. Es wurde auch die Bedeutung eines klaren Publikums-Aufmerksamkeitsmanagements in solchen Settings hervorgehoben. Um das Publikum stärker einzubeziehen, könnte es sinnvoll sein, bewusst nach dessen Beobachtungen zu fragen und es als „Bürger“ einzubeziehen. Es sollte auch in Betracht gezogen werden, den Fallgeber vor der Bühne zu positionieren, damit er einen besseren Überblick über das Geschehen auf der Bühne hat.
Potenzial für breitere Wirkung
Das Format zeigte das Potenzial von SPT als „Türöffner“, um Achtsamkeitspraktiken vom Individuellen in den breiteren gesellschaftlichen Bereich zu verlagern. Es stimulierte tiefgehende Dialoge mit anderen Wissenschaftlern, die sich auf Verkörperung, Achtsamkeit und Verbundenheit im gesellschaftlichen Kontext konzentrierten. Kazuma Matoba bemerkte, dass 4D Mapping in seinen Seminaren gut funktioniert hat, indem es den Studenten half, „das sprachlich Ausgetauschte“ zu verkörpern.
Herausforderungen und nächste Schritte
Paul Kothes würdigte die „grandiose Natur“ des Experiments und dass es sich als „tiefgreifende Erfahrung“ des „Zusammenseins in Unsicherheit und des Gehaltenwerdens in dieser Unsicherheit“ erwies. Für zukünftige Anwendungen in Konferenzsettings ist es entscheidend, „die Aufmerksamkeitsspanne des Publikums sorgfältig zu managen“. Die Veranstaltung zeigte, wie SPT als „Öffner“ für „festgefahrene Systeme“ dienen kann, indem es neue Perspektiven bietet, ohne sofort Lösungen zu liefern. Die Frage bleibt, wie diese tiefen, verkörperten Einsichten zukünftig nachhaltig in konkrete gesellschaftliche Impulse und Dialoge übersetzt werden können.
Dieses Experiment hat neue Türen und Möglichkeiten geöffnet, und ich freue mich darauf zu erforschen, wie 4D Mapping und Social Presencing Theater weiterhin an Sichtbarkeit im öffentlichen Raum gewinnen und zu sinnvollen Transformationen beitragen können.
Konferenzkontext
Veranstaltung: Berliner Konferenz „Meditation & Wissenschaft“.
Datum: 16. bis 17. Mai 2025.
Übergreifendes Motto: „Aufbruch ins Ungewisse“.
Zweck der Konferenz: Die Entwicklung der Meditations- und Bewusstseinsforschung zu untersuchen und innovative Ansätze zu suchen, die über die individuelle Achtsamkeit hinausgehen, um komplexe gesellschaftliche, soziale und kulturelle Herausforderungen anzugehen und letztendlich eine „Bewusstseinskultur“ und „neue globale Verbundenheit“ zu fördern.
Struktur & Zeitplan
Gesamter Zeitrahmen: 100 Minuten am Samstagnachmittag.
Zwei Teile: 30-minütige Einführung in Social Presencing Theater (SPT) durch Arawana Hayashi via Videokonferenz, gefolgt von 70 Minuten 4D Mapping auf der Bühne.
Kern-Bewegungsphase: Voraussichtlich nur etwa 5-8 Minuten für den Übergang von Skulptur 1 (aktuelle Realität) zu Skulptur 2 (emergierende Realität), wobei die Kürze betont wird, um die Wirkung zu maximieren und „zu viele Informationen“ zu vermeiden.
Fall & Rollen definieren
Auswahl des Fallgebers: Paul Kohtes, der Kongressinitiator, erklärte sich bereit, der Fallgeber zu sein.
Spezifische Frage: Paul zeigte das größte Interesse an der Frage: „Wie könnte eine zukünftige globale spirituelle Erzählung aussehen?“. Diese Frage passte perfekt zu den übergeordneten Zielen der Konferenz.
Rollendefinition: Eine Reihe von Rollen wurde schrittweise definiert, ein Prozess, der Zeit in Anspruch nahm, aber zu einer klaren Auswahl führte.
Drei systemische Spaltungen: Entscheidend war die Einbeziehung der drei systemischen Spaltungen, die für das 4D Mapping grundlegend sind: Die Erde (ökologische Spaltung), Die Marginalisierten (soziale Spaltung) und Das höchste Potenzial des Systems (spirituelle/kulturelle Spaltung). Diese Rollen erweitern die Perspektive über unmittelbare Probleme hinaus zu einer ganzheitlichen Sichtweise.
Spezifische Rollen: Um den globalen Kontext und die spezifische Frage widerzuspiegeln, umfassten weitere Rollen: Alte Weisheitstraditionen, Mächtige/Politisch Einflussreiche, UNO, Moderne Transformationsbewegungen, Religiöse Institutionen, Wissenschaftliche Institutionen und KI (Künstliche Intelligenz).
Formulierung: Während Arawana im Allgemeinen betont, Rollen so spezifisch wie möglich zu formulieren (z.B. die UN), zog Paul es vor, einige abstrakter zu halten (z.B. „Die Weisheit spiritueller Traditionen“), eine Präferenz, der ich letztendlich folgte.
Teilnehmer- & Bühnenaufbau
Gruppenzusammensetzung: Teilnehmer (Spieler und Raumhalter) wurden vorausgewählt, um Zeit innerhalb des engen Zeitplans zu sparen.
Bühnenaufbau: Die Bühne wurde als Halbkreis aufgebaut, offen zum Publikum hin, und bot Platz für etwa 15 Personen (Spieler und Raumhalter). Dies war ein räumlicher Kompromiss, da ein voller Kreis in der Mitte des Raumes nicht machbar war. Der Halbkreis sollte die Verbindung zum Publikum aufrechterhalten und gleichzeitig die Sichtbarkeit maximieren.
Logistik & Publikumsmanagement
Mikrofonhandling: Während meine Präferenz Hängemikrofone für natürliche Bewegung war, bereiteten wir uns auf Handmikrofone vor, die möglicherweise von einem Assistenten verwaltet wurden, um den Fluss nicht zu unterbrechen.
Rolle des Schreibers: Ein Schreiber wurde beauftragt, die von den Spielern aus ihren Formen gesprochenen Sätze aufzuschreiben, mit einem Plan, diese nach jeder Skulptur 1 und Skulptur 2 auf dem Bildschirm zu projizieren.
Position des Fallgebers: Paul, der Fallgeber, saß anfangs am Bühnenrand. Für zukünftige Veranstaltungen würde ich es jedoch vorziehen, den Fallgeber für eine bessere Gesamtübersicht im Publikum zu platzieren, da Paul diesen Wunsch auch retrospektiv äußerte.
Rolle des Publikums: Das Publikum von 350 Personen wurde explizit nicht als passive Zuschauer, sondern als „Zeugen“ und wichtiger Teil des Feldes definiert, deren Präsenz und Aufmerksamkeit entscheidend waren. Dies war eine bewusste Strategie zur Förderung kollektiver Aufmerksamkeit.
Herausforderungen in der Öffentlichkeit: Die große öffentliche Umgebung stellte Herausforderungen dar, insbesondere hinsichtlich der Bildrechte für Videoaufnahmen, was eine nachträgliche Verpixelung für diejenigen erforderte, die der Filmaufnahme nicht zugestimmt hatten.
Vorab-Briefing: Ich stellte Nadja Rossmann und Paul Kohtes das detaillierte Vorgehen des 4D Mappings im Voraus zur Verfügung. Nadja hatte zuvor praktische Erfahrungen aus einem Grundkurs, während es für Paul die erste Begegnung mit 4D Mapping war, obwohl er mit systemischen Aufstellungen vertraut war. Das Prinzip des „Nicht-Wissens“ und des Loslassens vorgefasster Ideen wurde sowohl für die Teilnehmer als auch für den gesamten Prozess betont.
Einleitende Präsentation und Zusammenfassung (deutsch)
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Einleitende Präsentation und Zusammenfassung (englisch)
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Weitere Ressourcen und Referenzen:
This blogpost in English on Substack
Website: Conference Meditation and Science 2025
Auditorium Network: Download SPT and 4D Mapping video
Website: Becoming A Global Witness
Presencing Institute - u- school - 4D Mapping
Social Presencing Theater - Dirk Bräuninger
Kontakt:
post@dirkbraeuninger.de
Alle Bilder der Konferenz:
Kongress Meditation & Wissenschaft 2025, Grit Schwerdtfeger
The Dharma Art Course, based on the teachings of Chögyam Trungpa, took place from May 17th to 20th, 2024, at the Alanus University campus in Alfter, Germany. Led by Arawana Hayashi, participants embarked on a journey of self-discovery and artistic expression.
Preparational Online Sessions:
"Coming To Our Senses": February 27, 2024
"Art In Everyday Life": March 29, 2024
"Appreciating Things As They Are": April 26, 2024
Dharma Art, as taught by Chögyam Trungpa, views art not merely as self-expression but as a reflection of the artist's inner state and mindfulness. Arawana Hayashi, herself a student of Trungpa, integrated this philosophy into the course, emphasizing the importance of present moment awareness. The course offered a series of mindfulness-based exercises that explored perception, creativity, composition, and collaboration.
Social Presencing Theater (SPT), created by Arawana Hayashi, is a way to bring about positive social change through art. It is considered part of Dharma Art, connecting contemplative practices with social transformation. Chögyam Trungpa's work deeply informed hers.
In the 1970s, Trungpa developed a series of courses called Dharma Art, which he described as "the activity of nonaggression". He placed a strong emphasis on incorporating both meditation and art into daily life. Arawana went on to develop Social Presencing Theater from a suggestion Trungpa made about dance as a practice for applying meditative awareness to movement.
SPT therefore is rooted in Trungpa's teachings, which state that true art reflects the artist's inner state and awareness, not just their expression. Both Dharma Art and SPT emphasize mindfulness, embodied learning, and expressing one's inherent goodness through art.
A central exercise of the course was the "Heaven, Earth, and Human" exercise. Using simple means – a vertical line representing heaven, a horizontal line for earth, and a dot symbolizing a human being – participants explored the relationship between these elements. This exercise reflects the core principles of Dharma Art, which encourages embracing the ephemeral nature of life and creating space for one's creativity to unfold.
Participant Christa describes her experience with the meditation, where participants, with eyes slightly open, observed their surroundings and their bodies: "There was nothing to do, nothing to judge. I began to feel connected to everything. The leaves on the trees outside seemed related to the flowers inside, and I realized that these flowers, though brought in to brighten our space, were still part of the natural world". This state of open attention allowed them to feel deeply connected to themselves, each other, and nature. By simply observing without judgment, participants could begin to see the interconnectedness of all things.
Sin-Wei, coming from a family with a background in Eastern practices, found a deep resonance with the slowness and mindfulness of Dharma Art. She realized that the art of pausing and sensing lies within everyone and can be expressed through intuition. Her experience highlights the concept of "Ma" – the emptiness or space between things – which is central to Dharma Art.
As the course progressed, participants were introduced to the four Buddha qualities: Vajra, Ratna, Padma, and Karma. Each quality represents a specific form of energy, encompassing both positive and challenging aspects. These qualities were used to explore approaches to artmaking and gain a deeper understanding of one's creative processes.
Vajra: stands for clarity, sharpness, and precision, like a diamond or a lightning bolt. It cuts through confusion and brings clear, decisive energy.
Ratna: embodies abundance, richness, and generosity, often associated with the earth and wealth.
Padma: symbolizes love, compassion, and openness. Padma is soft, flowing, and playful, like water or a lotus flower.
Karma: relates to action, efficiency, and accomplishment, and carries a focused and energetic force.
Chögyam Trungpa describes the fifth Buddha quality as "All-accomplishing Wisdom", which he puts into the center. This quality represents the ability to act skillfully and effectively, accomplishing all meaningful activities without obstruction. It is associated with the fulfillment of actions and fearlessness in the face of challenges. In this state, wisdom manifests in actions that are beneficial and compassionate, achieving results that serve the well-being of others. It is also linked to the element of air or space, symbolizing freedom of movement and the capacity to act in an open and unimpeded way.
Arawana emphasized the importance of balancing these energies, pointing out that there is too much Karma energy in the world. This emphasis on balance reflects the principles of non-aggression advocated in Dharma Art teachings. Working with the four Buddha qualities allowed participants to develop a deeper understanding of the concept of balance in their own lives and the world around them.
The buddha qualities were then used to collaboratively create artwork on the theme of "Heaven, Earth, and Human Being," accompanied by haikus that captured the essence of each quality. The use of color and gesture in their artwork allowed participants to deeply embody the qualities of Vajra, Ratna, Padma, and Karma. Combining movement, color, and poetry enabled participants to capture the essence of each Buddha quality uniquely and powerfully.
Preparation:
Introduction of the Buddha Qualities: Arawana introduced the four Buddha qualities: Vajra, Ratna, Padma, and Karma. Each quality embodies a certain form of energy with positive and challenging aspects. Vajra stands for clarity and precision, Ratna for abundance and generosity, Padma for love and compassion, and Karma for action and efficiency.
Creation of Natural Brushes: The participants were divided into groups of three and were asked to create brushes from natural materials that would capture the energy of each Buddha quality. For example, for Vajra, a brush was made from stiff grasses with sharp edges to represent its clear, precise nature. For Ratna, symbolizing abundance, a bouquet of colorful spring flowers was tied to a large stick as the brush handle.
Carrying Out the Exercise:
Posture and Gesture: Before painting began, each group assumed a posture that embodied the energy of the respective Buddha quality. They agreed on a common gesture to symbolize the respective quality and to feel it physically.
Painting "Heaven, Earth and Human": Each group received a large sheet of paper and was to paint on the theme of "Heaven, Earth and Human". They started with Vajra and blue paint. The first participant took the Vajra brush, dipped it in the paint, and painted the sky. The second participant added the earth, and the third completed the picture with the human. This process was repeated for each Buddha quality with the corresponding color (Ratna: yellow, Padma: red, Karma: dark green) and the matching brush.
Composing a Haiku: After completing each painting, the group jointly composed a haiku that captured the essence of the respective Buddha quality.
Joint Reflection: Finally, the pictures and haikus were gathered and viewed together.
Use of the Natural Brushes
The use of the self-made natural brushes played an important role in the exercise. Through the haptic experience and the conscious choice of materials, the participants were able to better grasp the energy of the respective Buddha quality and let it flow into their artwork. The different textures and shapes of the brushes influenced the application of paint and thus contributed to a deeper connection with the qualities.
Through the shared exercises and artistic expression, a strong sense of connection emerged among participants. The shared experiences demonstrate how Dharma Art brings people together and creates space for profound encounters.
Participant Katharina describes the creative process: "The entire DHARMA ART course was a meditation – colorful like a bouquet of flowers. We collected twigs and bundles of grass from nature and dipped them with sweeping movements into bright colors. This is how expressive, aesthetic works of art were created. The colors embody a powerful naturalness. Nature and aesthetics are expressively united. Everything draws its strength from movement. It was about trusting intuition". The use of natural materials allowed participants to connect with the energy of each quality on a tactile and intuitive level.
The essence of the Dharma Art course can be described as a mixture of mindfulness, joy, connection and inspiration.
Mindfulness and presence: The focus on meditation and cultivating mindfulness created an atmosphere of calm and pause. Participants reported a slowing down of everyday life and the experience of the “Ma”, the space between two moments. This presence in the moment enabled participants to focus on their senses and their bodies and to become more aware of the beauty in everyday life.
Joy and playfulness: Working with colors, natural materials and artistic expressions brought a playful and creative energy to the space. Participants described the experience as “as colorful as a bouquet of flowers” and emphasized the joy of experimenting and discovering their own creativity. The exercises with the Buddha qualities, especially the Padma quality, which embodies love and compassion, fostered an atmosphere of openness and playful interaction.
Connectedness and authenticity: The course created a space in which the participants, despite their differences, felt connected on a deep level. The shared experience of mindfulness, creativity and reflection strengthened the feeling of togetherness. The exercises also promoted self-awareness and encouraged the participants to perceive and express their own needs and emotions. This authenticity of expression and mutual appreciation contributed to an atmosphere of trust.
Inspiration and transformation: The encounter with the teachings of Dharma Art and the intensive exploration of their own creative resources had an inspiring and transformative effect on the participants. They describe the experience as enriching and lasting. The exercises helped them to adopt new perspectives, better understand their own energy patterns and integrate more mindfulness and calmness into their everyday lives.
This summary of the program was created based on the feedback of the participants: Sin-Wei Tan, Christa Ment, Katharina Wyss-Schley and Willy Schley.
The renowned meditation master and artist Chögyam Trungpa called this type of art “dharma art”—any creative work that springs from an awakened state of mind, characterized by directness, unselfconsciousness, and nonaggression.
Social Presencing Theater: The Art of Making a True Move is a journey into the origins, principles, and practices of an innovative social art form co-created by Arawana Hayashi and colleagues at the Presencing Institute.
COVID-19 fordert unser Zusammensein auf eine Art heraus, die wir uns zuvor kaum hätten ausmalen können. Die Einen genießen die Möglichkeit zu Rückzug und Kontemplation oder ein Arbeiten im Home-Office ohne Fahrzeiten im Stau. Andere erleben ein herausforderndes Zusammensein in häuslicher Enge, in der Heimarbeit und Schulunterricht ausbalanciert werden wollen. Soziale Kontakte im Außen können nicht in unbeschwerter körperlicher Präsenz gepflegt werden. Händeschütteln und Umarmungen bleiben unter Wahrung von Abstandsregeln nur angedeutet. Eine ohnehin schon berührungs-unterversorgte Gesellschaft erlebt zusätzliche Abgrenzung und Isolation.
Doch wie so oft in Krisenzeiten zeigen sich auch Lichtschweife am Horizont. Die Pandemie wirkt wie eine Lupe und schärft den Blick fürs Wesentliche. Was ist wirklich wichtig? Für mich, meine Familie, mein soziales Umfeld, die größere Gemeinschaft? Wo kann Quantität und schnelles Konsumieren in mehr Qualität und Genuss verwandeln werden? Wo entsteht durch einfache achtsame Handlungen mehr Lebensqualität für mich und mein Umfeld? Oft intensivieren sich die Beziehungen zu den wenigen möglichen Kontakten. Gespräche entwickeln mehr Tiefe und Authentizität. Und so mancher Geburtstag wird auch online zu einem kreativen Erlebnis von Gemeinsamkeit. Not macht erfinderisch.
Es entstehen neue Kreise von Solidarität und Nachbarschaftshilfe. In Vergessenheit geratene Familienmitglieder sind auf einmal wieder ganz nah. Wir erleben die unterstützende Wirkung des Zusammenrückens und Austausches. Einkaufen für die Nachbarn, Enkelkinder betreuen und generelle Rücksichtnahme stehen hoch im Kurs. In der Not steht man zusammen.
Doch wie so oft, wenn Menschen zusammenrücken, entsteht auch Raum für neue Ausgrenzungen in "Wir" und "Die". Wo bisher Gemeinsames im Vordergrund stand, tritt nun auch Trennendes zutage. Polarisierende Ansichten tun sich auf und der Kampf um Deutungshoheit wird in den sozialen Medien ausgetragen. Es entstehen neue Lager und gesellschaftliche Spaltungen, die sich nicht selten sogar durch den Freundes- und Familienkreis ziehen.
Diese zunehmende Polarisierung nehmen wir als ein gesellschaftliches Auseinanderdriften wahr. Die Fronten verhärten sich. Trumpist oder Establishment. Pandemie oder Plandemie. Brexitier oder glühender Europäer. Ein Dialog zwischen den Polen scheint kaum noch möglich. Von den vier Ebenen der Kommunikation* (1. bestätigend, 2. sachlich, 3. empathisch, 4. generativ) bleiben wir oft in Ebene 2 stecken und die Entwicklung eines generativen Dialogs scheint nahezu unmöglich.
Woran liegt es, das Dialog im Kontext der Polarisierung nicht mehr möglich ist?
Oft sind es starke Emotionen, die ein empathisches Einnehmen der jeweils anderen Perspektive verhindern. Sobald die Lager aufeinandertreffen wird die Verteidigung der eigenen Sichtweise überlebenswichtig und mit Vehemenz betrieben. Die Parteien stehen sich kopfschüttelnd und unverstanden gegenüber. Weitere Konflikte werden dadurch vermieden, das sich die Pole abspalten, so dass der oft anstrengende Dialog in Unterschiedlichkeit nicht stattfinden muss. So manche Beziehung zerbricht oder wird auf eine harte Probe gestellt.
Wie erlösend wäre es da, wenn Wissenschaft objektive und verlässliche Beurteilungen aussprechen könnte, die in einheitliche Sicht- und Handlungsweisen münden. Doch die Pandemie führt uns vor Augen, das Wissenschaft noch Unbekanntes nur schrittweise, mit Irrtümern behaftet, erobern kann. Und selbst vormals Gesichertes kommt ins Wanken oder wird nicht mehr gesehen. Wir kommen nicht umhin mit Unsicherheit und Eventualitäten zu leben und diese auszuhalten. Das fordert uns individuell, aber besonders auch auf kollektiver Ebene heraus. Es gibt zeitgleich mehrere subjektive Wahrheiten, die jeweils verteidigt werden wollen. Die Fronten verhärten sich. Zuhören und in die Schuhe des anderen zu treten, fällt zunehmend schwerer. Wie kann in dieser Situation Verbindung und Integration stattfinden? Wie wird das Gemeinsame, unsere Basic Human Goodness in der Unterschiedlichkeit der Ansichten erfahrbar? Existiert diese überhaupt?
Wenn ich tiefer über diesen Zustand nachdenke und ihn mit dem 3-Körper-Verständnis des Social Presencing Theater* verbinde, entsteht in mir immer wieder das Bild der Teilung von Körperzellen (Mitose). Aus einer Mutterzelle gehen genetisch identische Tochterzellen hervor. Diese Zellteilung dient der Realisierung verschiedener Lebensfunktionen und ist Voraussetzung für das Wachstum von Organismen. Im Moment der Spaltung ist das Ergebnis des Wachstumsprozesses noch nicht unmittelbar erkennbar. Und doch folgt alles einem bereits angelegten inneren Bauplan, dessen Vollkommenheit und Schönheit sich erst viel später zeigt.
Dieses scheinbar spontane Entstehen und Wachsen ist etwas, was wir im Sozialen Körper (z.B. bei der Praxis der SPT Übung "Village") immer wieder beobachten können. Es bilden sich Formen, in denen Personen in Bezug zueinander treten und sich verbinden. Und gleichzeitig entsteht eine Abgrenzung, ein Drinnen- und Draußen-Sein. Im achtsamen Raum der SPT Praxis beobachten wir, wie wir uns auf sich entstehende Formen einlassen, diese mitgestalten und auch wie wir uns wieder daraus lösen, wenn die Zeit dazu gekommen ist. Wir üben unsere oft kopfgesteuerte, urteilende Ernsthaftigkeit zugunsten spielerischer Neugier zurückzustellen und uns dem Fluss der Dinge zuzuwenden. In Unterschiedlichkeit zu sein, ohne den anderen ändern zu wollen. Wir erleben, welche erfüllende Kreativität aus unserer Diversität entsteht und erfahren uns als Teil eines größeren Ganzen.
Ein achtsam spielerischer Weg zur Integration.
"Es dürfte uns gut tun, uns manchmal daran zu erinnern, dass wir zwar in dem Wenigen, was wir wissen, recht verschieden sein mögen, dass wir aber in unserem grenzenlosen Unwissen alle gleich sind."
Zitat des Philosophen Karl PopperEin wesentliches Merkmal unserer Zeit besteht darin, das wir die uns umgebenden Prozesse immer tiefer verstehen und das Wissen darüber immer schneller weltweit ausgetauscht wird. Ein größeres Prozessverständnis bei gleichzeitig höherer Informationsverbreitung stellt uns vor immer komplexere Herausforderungen, deren Bewältigung ein global vernetztes Zusammenwirken unterschiedlichster Beteiligter benötigt. Ganze Industrien wandeln sich, über Jahre gewachsene Regeln und Gemeinschaften stehen auf dem Prüfstand und die Veränderung des globalen Klimas werden immer deutlicher spürbar. Alles ist miteinander vernetzt und die vielfältigen systemischen Wechselwirkungen lassen uns nur all zu oft überfordert oder ohnmächtig zurück.
In dieser Situation sind starke Führer im Aufwind, die vermeintlich allwissend (oder eher besser-wissend) aus dem Schlamassel hinausführen sollen. Doch viele von uns erkennen, das die individuelle Exzellenz einzelner Personen oder auch ganzer Gemeinschaften alleine nicht ausreicht, um den heutigen und zukünftigen Herausforderungen zu begegnen. Wir erleben, das notwendige Veränderung nicht oder nur selten aus den bekannten Strukturen heraus stattfindet. Entscheidende Impulse entstehen dort, wo sich Individuen ermächtigen, zusammenschließen und handeln.
Genau hier setzt das Presencing Institut (PI) mit der Theorie U von Otto Scharmer an. Mit den jährlich stattfindenden u.lab MOOCs ("Massive Open Online Courses") fördert und unterstützt es den Zusammenschluss von Menschen, die das starke Bedürfnis verspüren dieser Welt einen neuen Spin hin zu einem ganzheitlichen, nachhaltigen, ökologischen Bewusstsein zu geben.
Die U.lab Kurse gehen dabei über die reine Theorievermittlung und die Verbindung und Aktivierung Einzelner und interdisziplinärer Gruppen hinaus. Im Kernmoment des U-Prozesses (s. Abbildung), dem Presencing (Presence - Sensing), wird eine Verbindung zu einem transpersonalen Größerem kultiviert. Am Boden des U, in der Stille zwischen dem Loslassen des Bekannten und dem Aufsteigen-Lassen des zukünftigen Potentials wird die Verbindung zu einem universellen Wissen ("Source") gefördert, welche über das Individuelle (Ich) und das Kollektive (Wir) hinausweist. Die in unseren Gesellschaften omnipräsente Ambition zur Kontrolle wird im Moment des Presencing zugunsten einer Haltung gemeinsamen Empfangens ('Don't try to fix it') aufgegeben. Im Ablauf einer Case Clinic wird die Wirkung dieser Haltung besonders deutlich. Immer wieder berühren und vor allem bewegen die Impulse eines "Open Mind, Heart and Will" die Anliegengeber ("Case Giver") nachhaltig.
Dabei kommt der Qualität des Feldes im Moment der Stille, des Presencing, eine besondere Bedeutung zu. Um dies zu verdeutlichen, verwendet Otto Scharmer auf Basis seiner landwirtschaftlichen Wurzeln gerne die Analogie der Vorbereitung und Pflege des Bodens ("Preparing the soil"). Die Qualität des Bodens bestimmt darin wesentlich die Qualität der Ernte. Auf (transformatives) Handeln bezogen bedeutet dies, das die Qualität des Presencings, des Moments in dem Neues entsteht, die Grundlage für die Durchführungs- und Ergebnisqualität unserer Handlungen bildet. In einer guten Präsenz wird ein kraftvoller Samen gesetzt.
Doch wie lässt sich die Qualität von Präsenz entwickeln und kultivieren?
Im individuellen Bereich haben hier in den letzten Jahren zahlreiche Achtsamkeitsübungen für Geist und Körper (MBSR, Meditation, Tai Chi, Yoga, ...) ihre Verbreitung gefunden. Mit dem Social Presencing Theater (SPT) werden diese Präsenzübungen um die soziale Dimension bereichert. Die Aufmerksamkeit richtet sich auf den Raum zwischen uns, auf ein "Was will sich im Feld entfalten". In regelmäßiger Praxis ausgeübt ist das SPT so eine effektive und tiefgreifende Methode um eine Haltung gemeinsamen Empfangens zu kultivieren und den Boden für tiefes Presencing zu bereiten. Teilnehmer von Praxisgruppen oder längeren Retreats wie dem Movalogue berichten immer wieder von dieser bereichernden Erfahrung und davon, wie die nährende Qualität gemeinsamer Präsenz zunehmend in ihr Leben einsickert.
Bei der Arbeit und im Alltag zeigt sich das durchaus auch herausfordernd, da die erlernte Haltung kontrollierter Veränderung ("Control & Conquer") zugunsten einer Führung aus dem Feld ("lauschen, was entstehen will") aufgegeben werden muss. Dem bisher liebevoll großgezogenen Ego gefällt das oft nicht. Es neigt dazu ungeduldig "dazwischen zu gehen" , um so dem Erfolg "Bahn zu brechen". Leisere Stimmen werden nicht gehört oder beiseite gedrängt. Wer kennt sie nicht, die Momente überzogenen Wollens, denen wir später Tribut in Form ausgebrannter Erschöpfung oder Krankheit zollen. Ein geduldiges Warten auf das, was wirklich Geschehen will, braucht eine hohe innere Stabilität, ein tiefes Gegründet-Sein und ein Hinterfragen und Loslassen vieler erlernter Muster.
Doch die Auseinandersetzung mit den Geburtsschmerzen eines neuen Bewusstseins, in dem der Mensch in Bezug zu den ihn umgebenden Ökosysteme steht , lohnt sich. Im aufsteigenden Teil des U's erwartet uns eine neue Perspektive, frische Energie und Mut, um Veränderung in einzelnen Schritten anzugehen und nicht zuletzt eine tiefere Verbindung zu uns, den anderen und der Quelle des Lebens.
Schon Hermann Hesse wusste: "Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben. "
Wir kennen ihn alle, denn er begegnet uns von morgens bis abends. Er klebt an jedem Produkt und jeder Dienstleistung. Alles hat seinen Preis.
Aber kennen wir ihn wirklich? Verstehen wir ihn?
Als Konsumenten suchen wir nach ihm und wünschen ihn uns meistens möglichst niedrig. Wenn es was Besonderes sein soll, darf er auch gerne etwas höher ausfallen...
Produzenten oder Dienstleister wünschen ihn sich möglichst hoch. Nur nicht höher als den des Mitbewerbs. Manchmal kann man sich da ja auch verständigen, aber zumeist ist die Bildung des Preises ein wohl gehütetes Geheimnis. Niemand soll genau wissen, wie der Preis entstanden ist. Die Intransparenz gibt den Spielraum den Preis nach Belieben anzusetzen und Margen zu maximieren.
Wir Verbraucher wissen darum und sind deshalb kritisch. Wir hoffen, dass die Kräfte der Märkte und die Gesetze der Ökonomie eine kontinuierliche Optimierung und zumeist Reduzierung des Preises sicherstellen. Geiz ist ja bekanntlich geil und wer will schon blöd sein.
Nun wissen wir mittlerweile, dass die kontinuierliche Optimierung des Preises einen Zwilling namens Ausbeutung hat. Die Ausbeutung von Ressourcen, die Ausbeutung von Mensch und Tier.
Als aufgeklärte Verbraucher erleben wir unseren Freund, den Preis, daher zunehmend ambivalent: Ist er hoch genug und dabei fair für alle an der Produktion Beteiligten oder ist er monopolistisch hoch? Ist er niedrig genug? Man will ja schließlich nicht über den Tisch gezogen werden - ohne dabei andere Kollateralschäden bei Umwelt, Tier und Mensch zu erzeugen. Hat Produzent A wirklich den höheren Preis, weil er bessere Qualität fairer und nachhaltiger produziert und basiert der niedrigere Preis von Produzent B wirklich auf rücksichtsloser Ausbeutung? Oder agiert Produzent A einfach nur ineffektiv oder schöpft im Übermaß individuelle Gewinne ab?
Ganz und gar nicht einfach zu verstehen, unser Freund, der Preis. Wirkliches Vertrauen sieht anders aus. Aber wie in einer Freundschaft gilt, öffnen, reden und erklären hilft Verständnis und daraus Vertrauen zu entwickeln.
Wie vertrauensbildend wäre es da, wenn zu jedem Produkt neben den Inhaltsstoffen oder der Ampelkennzeichnung auch dargestellt würde, aus welchen Kostenanteilen für Rohstoffe, Lohn inkl. der Sozialkostenanteile, Transport, Marketing und Gewinnanteilen sich der Preis zusammen setzt. Dass es geht, beweist die Teekampagne als größter europäischer Importeur von Darjeeling. Sie macht die wesentlichen Elemente ihrer Preisbildung auf der Webseite transparent . (https://www.teekampagne.de/unsere-prinzipien/kalkulation-offen-legen).
So sieht die Offenheit aus, die ich mir als Konsument für die Zukunft wünsche. Und Offenheit schafft Vertrauen. Vertrauen erlaubt Beziehung und so wird der Preis zum Freund.
Die Fähigkeit nachhaltige Kundenbeziehungen zu gestalten ist einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren im geschäftlichen Umgang.
Doch was macht eigentlich eine gute Kundenbeziehung aus?
Welche Fähigkeiten werden dazu benötigt?
Wie können auch herausfordernde Situationen gemeistern werden?
Viele Verkaufsexperten bieten zu diesem Themenspektrum mehr oder minder erfolgreiche Seminare mit unterschiedlichsten Ansätzen an. Unternehmen investieren viel, um an Ihrer vermeintlich wichtigsten Schnittstelle optimal zu agieren.
Doch wie sieht eigentlich die praktische Erfahrung im Feld aus? Was sagt die Intelligenz der Gruppe? Welche persönlich erfolgreichen Strategien gibt es?
Durch den Prozess des Collective Sensing lässt sich das Wissen und die Erfahrung Einzelner für die Gruppe heben und transparent machen. Es aktiviert im besten Fall einen gemeinschaftlichen Lernprozess. Nicht 'hidden' gegeneinander, sondern 'open' miteinander.
Haben sie ungestörte 15 Minuten Zeit? Dann nehmen Sie doch einfach am Collective Sensing 'Kundenbeziehungen gestalten' teil. Teilen Sie Ihre eigenen Erfahrungen und profitieren Sie von der Intelligenz der Gruppe.
Hier hier es los: http://goo.gl/wJh4Uf
Weitere Erläuterungen zum Collective Sensing gibt es hier:
https://collectivesensing.wordpress.com/collective-sensing-was-ist-das/